Neuerscheinung: Hierarchie und Funktion. Von Rudolf Schlögl
18. Juli 2011
Zur Transformation der stratifikatorischen Ordnung in der Frühen Neuzeit
In: Zeitsprünge. Forschungen zur Frühen Neuzeit, 15, 1 (= Soziale Ungleichheit und ständische Gesellschaft. Theorien und Debatten in der Frühneuzeitforschung, hrsg. v. Marian Füssel und Thomas Weller) (2011), S. 47-63.
Zu den wohl augenfälligsten Merkmalen der ständischen Gesellschaft gehörte ihr spezifischer Umfang mit dem Phänomen sozialer Ungleichheit. In der Art und Weise, wie soziale Unterschiede gesellschaftlich wahrgenommen, legitimiert und in der sozialen Praxis stets aufs Neue hervorgebracht wurden, unterschied sich die Gesellschaft der Frühen Neuzeit signifikant von den Gesellschaften anderer Epochen. Innerhalb der Frühneuzeitforschung nahm das Thema deshalb in den letzten Jahrzehnten breiten Raum ein. Sie ist heute von einem breiten Methoden- und Themenpluralismus gekennzeichnet.
Arbeiten zu so unterschiedlichen Gegenständen wie Hof und Adel, ländliche und städtische Gesellschaft, Militär, Universität, Geschlechterverhältnisse oder Rang und Ehre thematisieren Phänomene sozialer Ungleichheit aus je unterschiedlichen Perspektiven. Dabei rekurrieren Historiker immer wieder auf Theorieangebote aus Nachbarwissenschaften wie Soziologie, Anthropologie und Philosophie.
Dieser Band nimmt eine kritische Bilanz der bisherigen Theoriebeiträge und Debatten in der Frühneuzeitforschung vor und möchte neue Wege zu einer Geschichte der Ungleichheiten aufzeigen. (Verlag)
Der Historiker Prof. Dr. Rudolf Schlögl lehrt Neuere Geschichte/Frühe Neuzeit an der Universität Konstanz. Er ist Sprecher des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“.